Was sind Anlagemünzen, worauf ist bei der Geldanlage zu achten?

Bei den Münzen wird zwischen Sammlermünzen oder Anlagemünzen (Bullionmünze) unterschieden
Sammlermünzen
Bei den Sammlermünzen erfolgt die Bewertung nicht nach ihrem Materialwert, sondern nach der Nachfrage durch die Sammler. Dabei gibt es häufig in Sammlerkreisen Modetrends, wie beispielsweise in der heutigen Zeit die hohe Nachfrage nach Münzen aus den osteuropäischen Ländern, u.a. auch Russland und Polen.
Dabei kann man als Paradebeispiel die Zehn-Euro Gedenkmünze heranziehen. Zu dieser Münze gab es ein Umtauschangebot, und zwar 10 Euro für diese offizielle 10-Euro-Silber-Gedenkmünze , die von der Bundesrepublik Deutschland 2010 herausgegeben worden ist. Gleichzeitig kam der Hinweis , dass diese Gedenkmünze aus Silber hergestellt worden ist und dadurch als sehr begehrtes Sammlerobjekt zu einem späteren Zeitpunkt einen viel höheren Wert haben könnte.
Der Silberpreis dieser Gedenkmünze liegt aktuell bei 7 Euro. Das bedeutet, dass hier eine Kursteigerung von mehr als 50 % eintreten müsste, damit dann man hier den Materialwert herausbekommt. Da jedoch damals ca. 1,9 Millionen Exemplare geprägt worden sind, kann man nicht von einer großen Nachfrage ausgehen, da diese Gedenkmünzen bei diesem Umfang der Auflage nicht streng limitiert waren.
Anlagemünzen (Bullionmünze)
Bei Anlagemünzen dagegen handelt es sich um Edelmetallmünzen, welche in großen Stückzahlen geprägt werden . Diese dienen als Geldanlageobjekt oder dienen zur Spekulation. Auch gelten Anlagemünzen aus Gold nach der EU-Richtlinie 98/80/EG als Anlagegold.
Diese Anlagemünzen werden aus Edelmetallen, wie Silber, Gold, Palladium oder Platin mit einem sehr hohen Feingehalt hergestellt. Das ausschlagende Argument hier ist, dass der Aufschlag auf den jeweiligen Metallwert, mit welchem sie verkauft werden, nicht stark vom Metallwert abweicht oder sehr gering ist. Der Aufschlag beinhaltet lediglich die Kosten für das Gießend er Barren oder die Prägung von den Münzen und die Kosten für den Vertrieb. Das ist auch der große Unterschied zu den Sammlermünzen, bei denen ja der Seltenheitswert im Vordergrund steht und nicht der Materialwert. Die Anlagemünzen bezeichnet man auch als Bullionmünzen
Eine Vielzahl von Anlagemünzen beinhaltet neben den Bildmotiven auch den durch das Edelmetall abgedeckten Nennwert einer Währung. Ebenso sind noch die Gewichtsangabe sowie der Feingehalt des Edelmetalls, also Gold, Platin oder Silber angeführt.
Bei den Anlagemünzen gibt es zwei verschiedene Arten. Auf der einen Seite sind es die modernen Nachprägungen von den ehemaligen Kurantmünzen mit deren alten Währungsnominalbeschriftung , die die damalige Kaufkraft ausweist. Ebenfalls erfolgt die Nachprägung mit den alten Jahreszahlen. Auf der anderen Seite handelt es sich um moderne neue Münzen. Die Fertigung solcher Münzen kann auch in Bitmetallausführung erfolgen und aufgrund der allgemeinen Kaufkraftverfalls sämtlicher nationaler Währungen eine höhere Nominalwertangabe haben als deren historische Vorbilder.